"Langsam / hebt se da nebl / langsam / wird's wieda kloa /
es hot si nix verändert / es is ollas so wia's woa", beschwörte dereinst Sigi
Maron, einer der Säulenheiligen der österreichischen Liedermacherszene so
treffend, dass sich das Dialektmusikfestival 2009 auf diese Spuren heftet, um
herauszufinden, ob sich wirklich nichts verändert hat, ob wirklich alles so ist
wie es immer schon war.
Willi Resetarits - er ist mit seinem Stubnblues ebenfalls Teil des Festivals in der Szene Wien - meinte ja einmal über seine eigene Vergangenheit als Schmetterling: "Manches ist nicht gut gealtert, so kann man heute nicht Lieder singen. Wenn, dann in lyrischer Form oder mit Witz und Ironie." Witz und Ironie ist ein gutes Stichwort und vermutlich neben dem retrospektiven Grundansatz der weitere rote Faden der dialektmäßig zur allgemeinen Unterhaltung beitragenden Künstler vom Dialektmusikfestival 2009. Tag 1 (11. 6., Beginn: 19 Uhr)
Da wäre z.B. am Eröffnungsabend ersterwähnter Sigi 'Bob'
Maron, der zum Glück wieder in der Szenenlandschaft auftauchte und mit einer
sechsköpfigen Band seine Lieder in ein völlig neues Gewand hüllt. Das Gewand
kann sich hören lassen, ist es doch eine Mischung aus Ska, Rocksteady und
Reggae. Unverändert freilich seine Bissigkeit gegen die Mächtigen und sein Mitgefühl
für die an den Rand der Gesellschaft Gedrängten. Tag 2 (12. 6., Beginn: 19 Uhr)
Mit rockigen Allerweltsliedern - 1000-mal gehört, 1000-mal
vergessen - beginnt Tag 2 vom Dialektmusikfestival. Der Horst meint es sicher
gut, sein neues Album trägt nämlich den Titel "Reduziert". Den aufgewärmten
Austropopabklatsch muss man aber halt mögen. Hernach wird's dafür extrafein. Die
sehr geehrte Frau Gschichtldruckerin Birgit Denk
stellt sich Tag 3 (13. 6., Beginn: 20 Uhr)
Was ist schon normal? Heutzutage und überhaupt? Manuel gibt
es vor zu sein. Manuel ist ein normaler Rapper aus einem scheinbar ganz
normalen Land, seine Texte zünden im Dialekt, seine Musik dampft sogar im
härtesten Winter, was normalerweise auch im Sommer funktioniert. Manuel Normal
sortiert im Tag 4 (14. 6., Beginn: 13 Uhr)
Man mag es Frühschoppen nennen, man mag es Matinee
bezeichnen - das Dialektmusikfestival 2009 in der Szene Wien findet seinen gerechten Ausgang mit
dem |
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