Das Art Work gibt bereits die grundlegende Richtung vor,
dass es sich beim vorliegenden Album um ein Fortsetzungswerk handelt. Mit dem
Unterschied, dass John Fogerty - im Gegensatz zum ersten "Blue Ridge Rangers"
Album - aus der Silhouettenlandschaft tritt (siehe Ausschnitte der zwei Covers).
Eh klar, weil Pseudonym hat er zum Glück schon lange nicht mehr nötig und die
Rechtsstreitereien sind letzten Endes und wie es eigentlich nicht anders zu
erwarten war zu seinen Gunsten entschieden worden (aber auch das ist schon
lange her). Dennoch dreht er die Zeit zurück und schwingt sich wieder in den
Sattel, um diesmal mit seinen Freunden alte Lieder zu erneuern [das erste Blue
Ridge Rangers Album spielte er zur Gänze alleine ein; Anm.]. Im Vordergrund des
musikalischen Geschehens stehen Instrumente wie die Fiddle (gespielt vom
hierzulande wenig bekannten Jason Mowery), Lap Steel und Steel Guitar (von Greg
Leisz meisterlich bedient), Dobro, Mandoline, akustische und elektrische
Gitarren. Country Music also.
Elf Coverversionen und ein Fogerty
Der Demokrat führt mit seiner unverwechselbaren
Stimme gleich zu Beginn ins "Paradise", stimmt den "Never Ending Song of Love"
ein [mein derzeitiges Lieblingslied des Albums; Stand: 9.10.2009; Anm.], bittet - gemeinsam mit den Eagles Sängern Don Henley und Timothy B. Schmitt - zur "Garden
Party" und berührt mit Liebesliedern wie "I don't Care" die Schmalzgrenze. Egal, wie das Wetter
wird und wie kalt der Wind bläst - so lange du mich liebst, singt Fogerty, ist
mir alles andere egal. Die Lieder stammen u. a. von John Prine, von Bonnie und
Delaney Bramlett, von Rick Nelson und eines sogar von John Denver. Ach ja, und
ein Lied von John Fogerty wird auch gecovert - das könnte immerhin auch als
Witz, angelehnt an die seinerzeitigen Plagiatsvorwürfe, gewertet werden. Wie
auch immer, "Change in the Weather" heißt der Fogerty Song und wurde erstmals
auf "Eye of the Zombie" (1986) veröffentlicht. Ein Lied, das gleichzeitig auch
an die Glanzzeiten von Creedence Clearwater Revival (CCR) erinnert. Was für ein
Lied, was für eine grandiose neue Version! So richtig kann aber kein Lied
hervorgehoben werden, weil alle 12 Songs in diesen verdammt kurzweiligen 40
Minuten eine Klasseinterpretation für sich sind, so z.B. auch "When will I be
Loved" von Phil Everly, das den Schlusspunkt des Albums setzt. Mit von der
Gesangspartie übrigens Bruce Springsteen - und beide hatten hörbar mächtig viel
Spaß im Studio. John Fogerty forever! (Manfred Horak)
CD-Tipp:
John Fogerty - The Blue Ridge Rangers Rides Again
Musik: @@@@@
Klang: @@@@@@
Label/Vertrieb: Verve/Universal (2009)
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