Wie hoch das Niveau im Fusion-Bereich weiterhin ist, beweisen die Alben "Deja Vu" von George Duke, "Now Is The Time" von Jeff Lorber und "Chamber Music Society" von Esperanza Spalding. Letztgenannte erhielt für dieses Album sogar als erste Jazzmusikerin überhaupt einen Grammy in der Kategorie 'Best New Artist'.
Deja Vu Keyboard-Legende George Duke, der ehemals schon für Frank Zappa und Mothers Of Invention und viele andere berühmte Kollegen die Tasten bediente, hat eindeutig einen Lauf. Nach dem großartigen Album "Dukey Treats" (2008) und der dazugehörigen Tour, bei der Duke auch zweimal in Wien Station machte, hat der 65-jährige Musiker mit "Deja Vu" schon wieder ein tolles Werk fertig. Unterstützt von einer kompetenten Studiomannschaft, der u.a. Trompeter Nicolas Payton sowie Flötist Hubert Laws angehören, zieht George Duke auf "Deja Vu" wieder meisterhaft alle Register. Das neue Werk ist zwar eine Spur ruhiger als der Vorgänger ausgefallen, aber das tut dem Genuss überhaupt keinen Abbruch. Egal, ob George Duke singt, Klavier, Keyboard bzw. Clavinet oder andere Instrumente spielt, der relaxte Fusion-Groove und die feinen Arrangements zeigen die Handschrift eines Meisters. Noch dazu ist "Deja Vu" ein Album, das sich sowohl als Hintergrund-Klangtapete als auch zum konzentrierten Anhören, bei dem man immer neue Feinheiten entdeckt, wunderbar eignet. Dass George Duke auch auf seine alten Tage noch immer ein großer Spaßvogel ist, beweisen diverse schräge Fotos im Booklet. Cool. Now Is The Time In ganz ähnlicher Richtung ebenfalls mit dem Keyboard ist auch Jeff Lorber unterwegs. Er hat sich für "Now Is The Time" fast eine komplette All-Star Riege mit Jimmy Haslip (Yellowjackets), Eric Marienthal, Vinnie Colaiuta, Dave Weckl, Randy Brecker und viele mehr ins Studio geladen. Damit das Ganze nicht zu eintönig wird, gibt es ca. auf der Hälfte der Tracks auch noch die feine Sängerin Irene B. zu hören. So kommt noch eine kleine aber feine Prise Soul zu dem auf niedriger Flamme aber hohem Niveau kochenden Fusion-Gebräu von "Now Is The Time" dazu. Obwohl der 59-jährige Jeff Lorber nicht so bekannt wie z.B. George Duke ist, hat er eine musikalische Karriere hinter sich, die schon fast 30 Jahre andauert. Seine Debüt-LP erschien 1977, später arbeitete er mit Gastsolisten wie Joe Farrell, Chick Corea und Freddie Hubbard zusammen und war u.a. als Studiomusiker, Produzent und Talentscout tätig. Chamber Music Society
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