Natalie Cole verkaufte über 30 Millionen Tonträger, erhielt mehrere Grammys und gilt nicht von ungefähr als eine der exzellentesten zeitgenössischen Jazzsängerinnen. Und, wie wir alle wissen, wo Licht, da Schatten. Bei der Sängerin gipfelte es beinahe in der Selbstzerstörung und durchlebte die Drogenhölle. Darüber hat sie übrigens vor einigen Jahren in ihrer Autobiographie "Angel On My Shoulder" schonungslos offen geschrieben. Darin erzählt die Tochter des legendären Sängers und Pianisten Nat 'King' Cole und der Duke-Ellington-Sängerin Maria Cole ausführlich über ihren Kampf mit Drogen und Alkohol, aber auch über ihre Karriere und das Musikgeschäft, bis hin zu ihren Problemen als Tochter einer Ikone. In vielerlei Hinsicht findet man Natalie Cole und ihre Lebensgeschichte allerdings auch in etlichen Songs wieder, z.B. auf dem beachtenswerten Album "Leavin'" (2006). Und so wie z.B. auf dem 2002 veröffentlichten Album "Ask a Woman Who Knows" legt sie auch auf dem aktuellen Album "Still Unforgettable" (2008) eine Standardsammlung für Nostalgiker vor. Hieß 2002 ihre Duettpartnerin noch Diana Krall, so ist es nun (erneut) ihr (verstorbener) Vater. Und das kommt ja nicht gerade von ungefähr, denn auf "Unforgettable...with Love" (1991) sang sie erstmals im Duett mit ihrem berühmten Vater, womit ihr ein Welterfolg gelang, das eine dreifache Grammy-Prämierung zur Folge hatte, nämlich als "Best Traditional Pop Performance", als "Album Of The Year" und als "Record Of The Year". Klar, dass derartige Akzeptanz "Still Unforgettable" ist und ihr Vater aus der Vergangenheit sicherlich wieder gerne mitsingt. Dass man derartiges mittlerweile ja längst schon auch live umsetzen kann, weiß man, ob man Nat 'King' Cole und Tochter Natalie beim Konzert am 25. Oktober 2009 im Großen Saal des Wiener Konzerthaus gemeinsam hören wird, weiß man freilich erst beim Besuch desselben, das übrigens ihr erster Auftritt in Österreich sein wird. (Text: Manfred Horak; Fotos: Sony BMG)