Musik
"Ich weiß es nicht, wohin die Engeln fliegen", lautet der Buchtitel mit Liedtexten des Sängers und Volksschauspielers Ludwig Hirsch. Jetzt weiß er es möglicherweise. Ludwig Hirsch, der Geschichtenerzähler, nahm sich am 24.11.2011 in Wien das Leben.
"Er ist ein Dichterkomponistchansonnierpianist, wie es keinen zweiten dieser Art gegeben hat, gibt oder geben wird, also ist er zweifellos auch der beste, den es in seiner Art gibt", schrieb einmal Hans Weigel über Georg Kreisler, der 89-jährig am 22.11.2011 starb.
Reinhard Liebe, früher kritischer Liedermacher und Kopf der Gruppen "Der Liebe & seine Leute" und "Augustin", sowie Kabarett-Autor (etwa für Topsy Küppers), starb 65-jährig am 10.11.2011.
Wer geglaubt hat, aus der Schweiz kommen nur schüchterne Songwriterinnen wie Sophie Hunger oder Fiona Daniel, wird mit der Band „The Rambling Wheels“ eines Besseren belehrt. Live zu hören am 25.11. im steirischen Hartberg und am 26.11. im wienerischen Chelsea.
Im Herbst 2011 veröffentlichte Son Of The Velvet Rat aka Georg Altziebler die großartige CD "Red Chamber Music", zudem erschienen vom steirischen Singer/Songwriter erstmals die gesammelten Song-Texte in einem Buch mit Zeichnungen von Gilbert Bretterbauer. Nach dem Konzert in der Szene Wien am 11.11. nahm sich Georg Altziebler Zeit mit Robert Fischer über die Hintergründe und die Entstehung des neuen Albums zu sprechen.
Die Pianistin, Songwriterin und Sängerin Stephie Hacker aus Niederösterreich liefert mit "Sensibility" ein vielversprechendes CD-Debüt ab.
Der Schülerin von u.a. Elfie Aichinger gelingt auf den 11 Songs Ihrer ersten CD "Sensibility" der Brückenschlag zwischen Klassik und Jazz, dazu kommen noch Einflüsse von Pop und modernen Grooves. Unterstützt von einer kompetenten Band mit Andi Tausch (guit), Robert Jukic (b) und Christian Salfellner (dr) ist Stephie Hacker das Kunststück gelungen, eigenständige Songs zu komponieren, aus denen man gleichermaßen sowohl ihre Jazzgesangs-Ausbildung als auch Ihr mehrjähriges klassisches Klavier-Studium heraushören kann. Besonders gut gelungen sind die Songs "You Change", "She Is Wonderful" und "Give Me Space".
Zu kritisieren gibt es wenig, außer dass einige Kompositionen manchmal ein wenig ähnlich klingen, da wäre vielleicht mehr Abwechslung gefragt. Stephie Hacker stammt aus Niederösterreich, hat in Wien studiert und war neben ihren Solo-Aktivitäten auch schon bei einigen Band-Projekten wie z.B. der "Vienna Swing Factory" oder Flip Phillip zu hören. Daneben war sie als Musikerin für Theater-Stücke engagiert und zählt auch ein Brecht-Programm zu Ihren aktuellen Projekten. Kürzlich hat sie gemeinsam mit hrem Bruder Matthias das Kinder-Musical "Anders" verfasst.
"Sensibility" ist eine gelungene Talentprobe von Stephie Hacker und ihrer Band. Auf ihre weitere Entwicklung darf man gespannt sein, diese ungewöhnliche Verbindung von Jazz und Klassik und Pop ist originell und hat großes Potenzial. P.S.: Die CD-Präsentation von "Sensibility" in größerem Rahmen ist für Anfang 2012 geplant. //
Text: Robert Fischer
Foto: Bertl Pistracher
Interview mit Stephie Hacker
CD-Tipp:
Stephie Hacker: Sensibility
Musik: @@@@1/2
Klang: @@@@
Label/Vertrieb: Eigenvertrieb (2011)
Die in Wien lebende Multiinstrumentalistin, Sängerin und Komponistin Eloui legt mit "Chasing Atoms" ein 11 Song starkes Debüt-Album vor.
Auf dem Album "Traveller" verbindet Anoushka Shankar ihre indisch geprägte Musikkultur mit jener des Flamenco. Camillo Tossoukpe traf die Sitar-Spielerin und Komponistin während eines Kurzaufenthalts in Wien zu einem Interview.
Paul Bocuses Nouvelle Cuisine steht in Wiener Beiseln nicht gerade hoch im Kurs. Da bevorzugt man Fettes. In Wiener Jazz-Clubs schaut das ganz anders aus. Gerade weil fett, liebt man dort "Nouvelle Cuisine", allerdings die von Christoph Cech und Christian Mühlbacher.
Ergraut ist er zwar zur Gänze, aber ansonsten sieht man Wolf Biermann seine 75 Jahre nicht wirklich an. Anlässlich seines runden Geburtstages spielte er ein Konzert im Wiener Theater Akzent und gab dabei ein Potpourri aus seiner gesamten Diskographie zum Besten. Dabei sang er einerseits Lieder, die er schrieb, als er in der DDR noch erlaubt war, andererseits Lieder aus der Zeit nach dem Verbot, bzw. der Ausbürgerung.