Musik
Brian Eno meinte mal, Tony Allen sei "der
wahrscheinlich großartigste Schlagzeuger aller Zeiten". Die 11 Lieder auf "Secret Agent" untermauern diese Mutmaßung und pendeln zwischen Funk und
trancigen Afrobeats. Ein unwiderstehliches Album von einem der
einflussreichsten Musiker des Kontinents.
Nach mainstreamigen Kate Perrys, Duffys und Veronicas, die bei aller Berechtigung ihren musikalischen Tiefgang spätestens bei der Live-Performance aufgeben, und nicht halten können was die Konserve verspricht, nun zur künstlerischen Erbauung mit Gehalt - die Noisettes aus London mit ihrem zweiten Longplay-Album "Wild Young Hearts".
Nickelsdorf wird bereits zum 30. Mal für drei Tage zum
Mittelpunkt der etablierten Gegenkultur, der Welthauptstadt für schräge
Besonderheiten und der Gewissheit, an diesem Wochenende nirgendwo besser
aufgehoben zu sein als bei den "Konfrontationen". Das Live-Spektakel an der
Grenze zu Ungarn findet zwischen 10. und 12. Juli 2009 statt.
Familienfreundlichkeit wird groß geschrieben bei den allgemein
feinen Musikfestivals im schönen Waldviertel. Eines der musikalisch und
stimmungsmäßig interessantesten Musiktage bietet das Kasumama Afrika Festival
beim Moorbad Harbach, das 2009 zwischen 8. und 12. Juli stattfindet. Wie der
Festivaltitel es bereits suggeriert steht der afrikanische Kontinent im Zentrum
des musikalischen, aber auch des kulinarischen, Geschehens.
Der Waldviertler, so sagt man, zeichnet sich ja u. a. durch
seinem konsequentem Verhalten aus (andere mögen es Sturheit nennen) - eine
Charaktereigenschaft, die in manchen Belangen zu nachhaltigen Qualitäten führen
kann. Da wäre z.B. das Musikfest in Waidhofen/Thaya, das zwischen 3. und 5. Juli
2009 zum bereits 30. Mal über die Bühne gehen wird.
Ob es ein Meisterwerk ist? Es ist wie die meisten Werke des poetischen Musikanten. Vielsagend, aber keine Überraschung, auf die man bei Bob Dylan immer wieder wartet. Weniger hintergründig, mehr spielfreudig. Trotzdem lässt Album Nr. 46, das unter dem Titel "Together Through Life" firmiert, Dylanianern ein großes Feld an Frei- und Spielraum.
Musik als Lebenselixier der Hoffnung, Mystik und
Kulturgeschichtliches thematisierend. "Dervish" vom in Österreich lebenden armenischen Pianisten Karen
Asatrian vereint all dies. Hymnische Tanzmusik, umgesetzt mit der Jazz-Motorik,
fein zelebriert von den armenischen Spiritisten rund um Saxofonist Wolfgang
Puschnig.
Stillstand oder Entwicklung? Was passiert mit einem Live-Repertoire, wenn man zwei Jahre auf Tour ist, und noch dazu, so wie im Falle von Hubert von Goisern, das doch eher ungewöhnliche Transportmittel Schiff wählt, um im Hafen seiner Wahl live aufzuspielen. Das Live-Dokument "Haut und Haar" gibt Auskunft.
Da haben sie sich fünf Jahre lang Zeit gelassen für ein neues Album, und dann veröffentlichen Die Strottern nur wenige Monate nach "I gabat ois" gleich noch einen Tonträger, diesmal gemeinsam mit der Jazzwerkstatt Wien. "Elegant" ist nicht nur der Titel der CD, sondern auch das zu Gehör gebrachte.
Die Begriffe "Qualität", "Niveau" und "Donauinselfest" passen ja nicht wirklich
zueinander, daher sollte es auch niemanden wundern, dass 2009 beim Massenfest
mit Besäufnis-Charakter die World Music Bühne und die EGA Frauen-Bühne
lahmgelegt wurde. Zumindest eine Weltmusik-Bühne wird es am
Donauinselfest-Wochenende dennoch geben, allerdings im Porgy & Bess.